Mein zweiter Schultag – Folge 40 ‚Wie war Ihr erster Schultag?‘
‚Mein erster Schultag? Anders als erwartet, mit sehr viel Stoff für mindestens 10 Romane. Ich hab heute sehr viel gelernt und ich hab, glaub ich, neue Freunde gefunden und die Erkenntnis, dass der Berufsberater mich damals im Krankenhaus nicht verarschen wollte, weil es genau das Richtige für mich ist, weil ich hier aktiv helfen kann und wie gesagt es wäre so einfach, man muss es nur tun.‘ fing ich an und blickte dann Heino durchdringend an. ‚Und wie war deiner?‘
‚Ich hab scheinbar auch schon einen Arbeitsplatz, falls ich den Abschluss schaffe, und das ohne eine einzige Bewerbung geschrieben zu haben, ich hab zwei Bücher zu lesen und die Aussicht auf mehr, ich hab mich heute mit Zecke versöhnt und ich glaube jetzt hab ich einen Freund, also meinen Ersten. Also Kumpel, nicht so wie Sie wieder denken!‘ fing er an und blickte mich dann durchdringend an. ‚Und am Ende des Jahres verlier ich vielleicht einen Zweiten, wenn ich beim Narbenspiel gewinne.‘ Danach grinste er mich wieder schelmisch an.
‚Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht!‘ erwiderte ich daraufhin. ‚Und wenn du mich auf meine Worte weiter so festnagelst, haben wir am Schuljahresende vielleicht sogar ein Date, auch wenn das ganz und gar nicht professionell ist und ich in Teufelsküche komme dafür, und in die Hölle!‘
Ein ‚Wow!‘ stolperte aus seinem Mund und er blickte mich wieder schelmisch an, bevor er weiterredete: ‚Aber ich werde mich bis dahin hier drin trotzdem nach anderen Kerlen umschauen, rein statistisch gesehen…!‘
‚Ich bitte darum! Ich finde es eh schon ziemlich krass, dass Lemke, du und ich…!‘ fing ich an, machte eine kurze Pause, um dann zuversichtlich fortzufahren: ‚Ich hoffe für dich, dass wir auf der Kimmelmann über dem Durchschnitt liegen!‘
‚Ich weiß zumindest von einem weiteren, der es nicht so genau nimmt!‘ stolperte aus Heinos Mund.
‚Red nicht weiter, sonst werde ich noch…!‘ fing ich an, wurde aber wieder von Nancy Reagan und Erich Honecker abgelenkt.
‚…Unnötig geil?‘ stolperte aus Heinos Mund und ich hätte ihm am liebsten den Mund zugehalten, aber das wäre entschieden zu viel Körperkontakt gewesen.
‚Ich wollte natürlich eifersüchtig sagen!‘ berichtige ich und grinste ihn an. Er machte einen Schritt zurück, bis die Hausmauer ihn daran hinderte.
‚Im Dunkeln ist Ihr Grinsen noch gruseliger, Herr Kowalski!‘ meinte Heino und blickte mich seltsam an.
‚Immer wenn ich Spaß habe…!‘ fing ich an. Er lächelte als Antwort und blickte mich wieder eine Weile so schelmisch es ihm möglich war an.
‚Ich möchte nicht, dass Sie eifersüchtig werden, aber ich hab ein Date mit Oliver und Elio! Außerdem sind meine Zigaretten alle.‘ fing er an, machte eine nachdenkliche Pause, um dann hastig fortzufahren: ‚Sie passen heute Nacht auf Miss Abby auf?‘
‚Einer muss es ja machen!‘ rief ich und stand mit der Hilfe des Stockes auf. ‚Und ich mache es gerne!‘
Fortsetzung folgt… vielleicht!