Rätien – Winter 230 – Priapus Fieber
Der Centurio blieb den restlichen Tag und die ganze Nacht an der Seite seines Schützlings. Er hatte damit zu kämpfen, dass dem jungen Burschen genug Flüssigkeit eingetrichtert wurde, dass die Beinwickel immer wieder gewechselt wurden. Und all die Arbeiten, die Roar sonst nebenher erledigte. Dem Centurio wurde dass nur zu gut bewusst, nicht nur die große Leere die in seinem Herzen zurückbleiben würde, nein er war ohne diesen Jungen ernsthaft aufgeschmissen. Der Raum wollte einfach nicht warm werden, egal wieviel Kohle er in die Kohlefässer warf.
Ask und Kjeld kamen abwechslungsweise mit Tee und sahen nach dem Rechten. Und Ask kümmerte sich um die Feuer und es wurde endlich warm im Raum.
Insgeheim musste er zugeben, dass die Arbeit eines Heiler auch ganz schön anstrengend und nervenaufreibender war, als jede Schacht, die er bis jetzt erlebt hatte.
Im Großen und Ganzen hatte er viel gelernt in den letzten Stunden. Doch die Nacht war noch nicht vorüber und das Fieber stieg immer noch.
Roar murmelte wirres Zeug im Schlaf. Der Centurio war kurz davor ihn an Bett zu fesseln, weil dieser kleine Bastard im Fieber umsich schlug. Dass das Fieber endlich sankt, bekam der Centurio schon längst nicht mehr mit, er war in sich zusammengesunken neben Roar sitzend eingeschlafen, noch bevor die Sonne im Begriff war aufzugehen.
Roar wurde wach als das Gewicht des gewaltigen Körpers seines Herren auf seine Beine sank. Er war ziemlich benommen und konnte sich erst mal gar nicht bewegen. Seine Arme waren unter einer wollernen Decke neben seinem Körper und durch die plötzliche Last auf seinem Körper war er förmlich fixiert.
Sein Centurio hatte sich nicht damit aufgehalten sein Händchen zu halten, nein er hielt ihn mit der Wolldecke regelrecht gefangen. Er fühlte sich merkwürdig erregt und schob es erst auf den Schlafmohn. Aber das musste schon Stunden her sein, als die Herrin der Quelle ihm Mohnsaft gegen die Schmerzen gegeben hatte. Er regte sich und blickte den Centurio an, wie er so halb auf ihm lag.
Und das was ihm die Hitze in den Kopf steigen lies war nicht das Fieber, dass hatte er mehr oder weniger überwunden. Nein, sein Herr und Centurio lag mit dem Gesicht in seinem Schoss. Die Pferdeherrin wäre weniger begeistert als Priapus. Und genau zu ihm betete er inständig, dass der Centurio nicht in diesem Moment erwachen würde, weil nur noch die Wolldecke das trennte, was in seiner Körpermitte so sinnig loderte und freudig erregt dem Centurio gegen das Gesicht drückte.
Oh, wäre nur die Decke nicht, dachte Roar. Aber gut, dass die Decke dort war wo sie war, weil dass was er im Sinn hatte, würde der Centurio eher mit ihm machen wollen, als es selbst zu tun. Es musste eindeutig das Fieber sein. Von der Feuerstelle kam kaum noch ein Schimmer zu ihnen hinüber und die Öllampe flackerte nur noch gelegentlich.
Der Centurio begann zu zittern und Roar fasst sich ein Herz, wurschtelte sich frei und drehte sich auf die Seite. Der Schmerz der auf seine Bewegung folgte lies ihn seinen geschwollenen Schaft für einen Moment vergessen, doch stöhnte er wie ein alter geiler Bock. Er bekam eine Hand frei und presste sie gegen seine Wunde. Er atmete schwer. Der Centurio war von seinem Schoss gerutscht, wurde augenblicklich wach und schreckte hoch.
Die hastige Bewegung seines Herren, brachte ihn fast zum Schreien, da er mit deinem Arm seine Wunde gestreift hatte.
Beruhigende Laute kamen dem Centurio über die Lippen, als er aufstand, um ein paar Brocken Kohle nachzulegen und die Lichter wieder zu entzünden.
Dann trat er ans Bett zurück und flüsterte, während er Roar hochhalf um ihm im selben Moment kalten Tee einzuflößen: ‘Du musst viel trinken.’ Dann fuhr er ihm über die Stirn und fuhr fort. ‘Dein Fieber scheint zu sinken.’
‘Doch fühle ich mich nicht so, als wäre ich übern Berg.’ flüsterte er und grinste angestrengt. Ihm fielen immer wieder die Augen zu. Doch er schaffte es noch nach der Hand seines Herren zu greifen, bevor kurz seine Sinne schwanden.
Als er wieder hochschreckte, saß der Centurio immer noch an Ort und Stelle und gähnte.
Kraftlos versuchte er seinen Herrn dazu zu bewegen, sich hinzulegen, was ihm nicht gelangt.
‘Herr, ihr schlaft ja schon im Sitzen ein, legt euch doch hin, es ist ja schließlich euer Bett.’
Nun schreckte der Centurio hoch und tat was ihm geheißen. Wie unter einem Bann stehend legte er sich neben Roar, jedoch ohne seine Hand aus der Umklammerung zu lösen. Der Junge musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz laut aufzuschreien, als der Centurio näher rückte. Statt zu schreien stöhnte er: ‘Herr!’
Kurzerhand stand der Centurio wieder auf, ging um das Bett herum, um sich auf der anderen Seite des Bettes wieder hinzulegen. Als er Roar nun in den Arm nahm, waren die Schmerzen halbwegs erträglich.